Chemische Experimente    

Experiment des Monats
Januar 2022

Der Kaye-Effekt

NEWTONsche Flüssigkeiten zeigen ein Fließverhalten, dass den NEWTONschen Gesetzen folgt. In der Natur findet man überwiegend Lösungen, die abweichendes Verhalten zeigen - teilweise mit überraschenden Effekten.

Experiment des Monats Experiment des Monats

Geräte und Chemikalien:
Schmierseife oder dickflüssiges Shampoo oder Spülmittel

Durchführung:
Die viskose Flüssigkeit in einem dünnen Strahl auf eine glatte, leicht schräge Oberfläche laufen lassen. Zunächst scheint sich ein kleiner Haufen zu bilden, spontan schießt kurzzeitig seitlich ein Strahl heraus.
Hinweis: Der Effekt ist je nach Hersteller sehr verschieden ausgeprägt = man muss in der Regel mehrere der o.g. Produkte testen, bis man ein befriedigendes Ergebnis beobachtet.

Erklärung:
Der Effekt wurde erstmals 1963 von ALAN KAYE beschrieben und ist bisher nicht vollständig aufgeklärt. Er tritt bei vielen „nicht-NEWTONschen“ strukturviskosen Flüssigkeiten auf, bei denen lange, stäbchenförmige Moleküle gelöst sind. Deren Viskosität nimmt bei zunehmender Fließgeschwindigkeit ab. Der Effekt wird durch viele Faktoren beeinflußt: neben Viskosität und Fließgeschwindigkeit der Lösung, auch durch Ausrichtung und Beschaffenheit der Unterlage, Winkel zwischen Strahl und Flüssigkeitsoberfläche; beim austretenden Strahl ändert sich der Winkel zum herabfallenden und scheint sich mit diesem zu vereinigen.

Literatur & Links:
Römpp Chemie Lexikon
Peter W. Atkins: Physikalische Chemie
Science & Technologie gGmbH


Dezember 2021: Alkohol und Eiweiß

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Seite erstellt am: Freitag, 25. März 2022, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

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