Chemische Experimente    

Experiment des Monats
Februar 2011

Ungesättigte Fettsäuren

    Internationales Jahr der Chemie

Ungesättigte Fettsäuren können durch die Jodierung, die Addition von Jod, nachgewiesen werden. Das Verfahren kann als quantitative Analyse durchgeführt werden und ergibt dann die "Jodzahl" als Maß für den Anteil der Doppelbindungen in den Fettsäuren.

Experiment des Monats Experiment des Monats

Geräte:
Reagenzgläser, Pasteurpipetten, Spatel, Wasserbad
0,05 M Jod-Kaliumjodid-Lösung, 5%ige Essigsäure, 1%ige Stärke-Lösung, Erdnußöl oder Leinöl, gehärtetes Pflanzenfett (z.B. Frittierfett).

Durchführung:
Zwei Reagenzgläser mit je 7,5 ml 5%ige Essigsäure füllen und jeweils 5 Tropfen Jod-Lösung und 5 Tropfen Stärke-Lösung zugeben, gut mischen und einige Minuten stehen lassen. Einen Spatel Pflanzenfett in einem Reagenzglas im Wasserbad schmelzen. Die Schmelze zum ersten Reagenzglas geben, eine etwa gleiche Menge Pflanzenöl zum zweiten Reagenzglas. Die blaue Lösung wird mit dem Pflanzenöl entfärbt, beim gehärteten Fett bleibt die Farbe erhalten.

Erklärung:
Pflanzenöle besitzen einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. An deren Doppelbindungen wird Jod addiert. Bei der Fetthärtung wurden die Doppelbindungen hydriert, gehärtetes Pflanzenfett enthält nur noch gesättigte Fettsäuren; eine Addition von Jod ist nicht mehr möglich, die blaue Farbe der Jod-Stärke bleibt erhalten.

Gefahren: aetzend gesundheitsschaedlich
Essigsäure ist ätzend, Jodlösung ist gesundheitsschädlich.

Entsorgung:
Die Lösungen kommen zum anorganischen Abfall.

Literatur & Links:
W. Laubinger, C. Ludwig, P. Ludwig, I. Rapoport, A. Schunk: Modellstudiengang Medizin, Praktikum Lipide; Charité - Universitätsmedizin Berlin, 2010
J. Gasteiger et. al. (Erlangen): Chemie für Mediziner: Addition
R. Blume et. al. (Bielefeld): Die Jodzahlmethode

Frau Dipl.-Päd. Regina Freund, Institut für Biochemie der Charité, danke ich sehr herzlich für die Unterstützung.


Januar 2011: Dialyse von Eisenchlorid

Archiv

Register



<- zurück zum aktuellen Experiment

Seite erstellt am: Montag, 31. Januar 2011, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

Für den Inhalt externer Seiten wird keine Verantwortung übernommen!