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Experiment des Monats
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Bei der Reduktion von Molybdaten entstehen meistens Kolloide mit Molybdän in verschiedenen
Oxidationsstufen. Diese sind dunkelblau
"Molybdänblau".
In Gegenwart von Thiocyanaten lässt sich Molybdän(VI) jedoch quantitativ zu Molybdän(III)
reduzieren.
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Geräte und Chemikalien:
Ammoniummolybdat,
Kaliumthiocyanat,
verd. Schwefelsäure,
Zinn(II)chlorid,
flache Porzellan- oder Glasschale.
Durchführung:
Eine Spatelspitze Ammoniummolybdat wird in 1 ml Wasser gelöst.
Einige Tropfen einer Thiocyanat-Lösung zugeben - die Lösung färbt sich gelb - und in das Schälchen geben.
Mit 2-3 Tropfen verd. Schwefelsäure ansäuern und 25%ige Zinn(II)chlorid-Lösung zutropfen.
Vom Zinnchlorid ausgehend färbt sich die Lösung intensiv rot.
Erklärung:
Molybdate werden durch Zinn(II)-Ionen leicht reduziert.
Molybdän(III) bildet mit Thiocyanat-Ionen (Rhodanid) stabile Komplexe:
[Mo(SCN)6]3–
Unter den gegebenen Reaktionsbedingungen läuft daher die Reduktion bis zu dieser
Stufe und es entsteht kein Molybdänblau sondern der dunkelrote Thiocyanat-Komplex.
Gefahren:
Schwefelsäure ist ätzend, Molybdate, Thiocyanate und Zinnchlorid sind gesundheitsschädlich.
Entsorgung:
Die Lösung wird zum Schwermetallabfall gegeben.
Literatur & Links:
G. Jander, E. Blasius: "Lehrbuch der
analytischen und präparativen anorganischen Chemie", Kap. 4.3.3.16
F. Umland: "Charakteristische Reaktionen
anorganischer Stoffe", Kap. 6.7.2
Dezember 2015: Falscher Kaviar
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Seite erstellt am: Samstag, 30. Januar 2016,
A. Schunk,
Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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